20. Februar 2023
Besucher*innen im Blick, Wissenstransfer

Alles für alle: Sammlungen Online durch inklusive Angebote erweitert

Digitalen Besucher*innen der Staatlichen Museen zu Berlin stehen ab sofort inklusive Sprachausgaben der Sammlungen Online in Deutscher Gebärdensprache und Leichter Sprache zur Verfügung

Der Einstieg in die „Sammlungen Online“ in Deutscher Gebärdensprache
Der Einstieg in die „Sammlungen Online“ in Deutscher Gebärdensprache, Grafik: Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz/ CC BY-NC-SA 4.0

Das Ziel ist klar: Die neu konzipierten Online-Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sollen nicht nur die gesetzlichen Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllen, sondern umfassend inklusiv sein. Denn wir möchten, dass möglichst viele Menschen unser Angebot leichter wahrnehmen, sich gesehen und eingeladen fühlen. Doch wie gestalten wir den Weg dorthin? Welche Maßnahmen müssen wir ergreifen?

Im museum4punkt0-Teilprojekt „(De-) Coding Culture. Kulturelle Kompetenz im digitalen Raum“ sind wir seit 2017 stets nutzer*innenzentriert vorgegangen. Die Erkenntnisse aus einer groß angelegten Besucher*innenstudie sowie aus vielen Testings mit Zielgruppen flossen in die Entwicklung von Prototypen und lauffähigen Anwendungen zur digitalen Vermittlung ein. Dies war hilfreich, um die Angebote auf die Wünsche und Bedürfnisse von Nutzenden zuzuschneiden. Als logische Weiterentwicklung daraus haben wir uns zur inklusiven Ausgestaltung der innerhalb des Projekts neu konzipierten Sammlungen Online für eine kollaborative und co-kreative Vorgehensweise entschieden: Inklusions-Expert*innen in eigener Sache haben uns mit ihrer Expertise und fachlichen Kompetenz dabei unterstützt,

  • eine klare Webseitenstruktur zu erarbeiten
  • ein inklusives Design zu wählen
  • eine konsistente User-Experience herauszuarbeiten
  • die technischen Voraussetzungen für Assistenz-Technologien zu schaffen
  • Inklusionsanforderungen nachzuvollziehen, die über gesetzliche Vorgaben hinausgehen
Inklusions-Expert*innen in eigener Sache testen die Sprachausgaben der „Sammlungen Online“
Inklusions-Expert*innen in eigener Sache testen die Sprachausgaben der „Sammlungen Online“, Foto: Kopf, Hand + Fuss gGmbH, CC BY-4.0

Die Expert*innen-Gruppe bestand aus Menschen, die unterschiedliche Perspektiven, Bedürfnisse und Erfahrungen mit allen Aspekten digitaler Inklusion haben. Auf diese Weise haben wir versucht, ein möglichst breites Bedarfs-Spektrum im Projekt zu berücksichtigen. Durch einen gleichberechtigten Austausch auf Augenhöhe konnte ein Arbeits- und Aushandlungsprozess zwischen Expert*innen mit ihren unterschiedlichen Ausgangslagen, Projekt-Team und Entwickler-Firma gestaltet und durchgeführt werden.

In der Zusammenarbeit entstanden für den Use-Case Sammlungen Online spezifisch angepasste Lösungen, die wir im Sinne eines modularen, schrittweisen Vorgehens in kurz-, mittel- und langfristig umsetzbare Maßnahmenpakete auf dem Weg zur Vision „Alles für alle“ geclustert haben. Einer dieser gemeinsam erarbeiteten und priorisierten Meilensteine ist nun erreicht: Das Intro, also der Einstieg in das digitale Schaufenster der Objekte und Themen von 15 Sammlungen und vier Instituten ist ab sofort vollumfänglich auch in Leichter Sprache und Deutscher Gebärdensprache verfügbar.

Die neuen Sprachausgaben bilden gemeinsam mit dem inklusiven Webseitendesign, mit dem die Sammlungen Online im Juni 2022 veröffentlicht wurden, die Grundlage für einen kontinuierlichen Ausbau inklusiver digitaler Angebote auf dem Web-Portal.

Einblick in das Online Portal „Sammlungen Online“
Das Online Portal „Sammlungen Online“, Ausschnitt: Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz/ CC BY-NC-SA 4.0

Beitrag von: Josefine Otte

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Teilprojekt: (De-)Coding Culture. Kulturelle Kompetenz im Digitalen Raum
Teilprojekt

(De-)Coding Culture. Kulturelle Kompetenz im Digitalen Raum

Das museum4punkt0-Team der Staatlichen Museen zu Berlin baut unter anderem die Online-Sammlungen der SMB als Multiexperience-Plattform aus, um vielfältige Bezüge zwischen Objekten und Nutzer*innen herzustellen und damit die identitätsstiftende Wirkung von Kunst und Kultur zu fördern.

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