30. März 2021
Entwickeln, Technische Umsetzung, Vermittlungskonzepte

Future Walk – von KollegInnen getestet

Die App „Future Walk“ des Teilprojekts der Staatlichen Museen zu Berlin wurde zwei Tage lang ausführlich vor Ort getestet.

„Future-Walk“ in der Gemäldegalerie
KollegInnen der Staatlichen Museen testen die App „Future Walk“ in der Gemäldegalerie, Foto: Emma Boileau, NEEEU Spaces GmbH, CC BY 4.0

Das museum4punkt0-Team der Staatlichen Museen zu Berlin entwickelt derzeit die Future Walk App, welche die BesucherInnen einladen wird, das Berliner Kulturforum anhand einer futuristischen Geschichte zu erkunden.

Die UserInnen werden von einer Person, die sich als Andrea vorstellt, aus der Zukunft kontaktiert. Gemeinsamen mit ihr begeben sie sich auf eine Reihe spannender Suchen quer durch mehrere Museen sowie den Stadtraum am Kulturforum.

Die App-Entwicklung ist in vollem Gang und wir wollen natürlich möglichst früh herausfinden, wo es hinsichtlich Bedienbarkeit, inhaltlicher Verständlichkeit und Besuchserlebnis vielleicht noch klemmt. Um mögliche Programmfehler aufzuspüren und, um an der BenutzerInnenfreundlichkeit bzw. dem gesamten positiven BenutzerInnenerlebnis zu feilen, haben wir unsere Kolleginnen und Kollegen aus den Museen des Kulturforums gebeten, mit uns die App an Ort und Stelle zu testen. Nach einem Aufruf über den internen E-Mailverteiler haben sich insgesamt vierzehn KollegInnen aus fast allen Arbeitsbereichen der Museen sowie jeglichen Alters gemeldet und zur Teilnahme bereiterklärt. Diese Anzahl an Freiwilligen hat uns sehr gefreut. Kommen systematische UX-Tests in verschiedenen Bereichen der Softwareentwicklung in der Regel mit fünf bis acht TeilnehmerInnen aus, um die wichtigsten Problemstellungen zu identifizieren, ergab sich in unserem Fall jedoch ein nicht zu vernachlässigender Vorteil aus der vergleichsweise großen Gruppe: Die TesterInnen wurden gebeten, das eigene Smartphone zum Aufspielen der Anwendung mitzubringen. Da die fertige App später auf den privaten Geräten der Besuchenden und nicht auf einer vordefinierten Leihhardware laufen wird, brauchten wir eine breite Auswahl an Geräten und Betriebssystemen zum Testen. Glücklicherweise war die Bandbreite an Modellen der mitgebrachten privaten Smartphones recht hoch.

„Future-Walk“ in der Gemäldegalerie
Die App „Future-Walk“ lüftet Geheimnisse des Gemäldes „Der Kaufmann Georg Gisze“ von Hans Holbein dem Jüngeren in der Gemäldegalerie, Foto: Foto: Emma Boileau, NEEEU Spaces GmbH, CC BY 4.0

Die TesterInnen wurden im Vorhinein in kleine Gruppen mit eigenen Zeitfenstern aufgeteilt. So konnten wir eine Eins-zu-eins-Betreuung beim Durchspielen der Anwendung ermöglichen, die eine genaue Beobachtung und Begleitung der Teilnehmenden als auch die Einhaltung der notwendigen Abstandsregeln sicherstellte. Passiv zu beobachten galt es, a) wo die KollegInnen auf Probleme stießen und b) ob die App-Anwendung die NutzerInnen unterstützt oder an manchen Stellen für Frustration sorgt.

Die Aufgaben, welche Andrea – die Stimme aus der Zukunft – den UserInnen stellt, sollen den Spieltrieb und die Neugier der BesucherInnen anregen, aber dürfen dabei weder zu einfach sein, noch den Fluss der zu Grunde liegenden Geschichte durchbrechen. Beim Testen und Beobachten ging es nicht darum, bei jeder Herausforderung, die sich den UserInnen stellte, sofort helfend einzugreifen. Vielmehr sollte getestet werden, ob die Anwendung aus sich heraus die auftauchenden Fragen beantworten kann. Es bedarf eines hohen Maßes an Zurückhaltung, den KollegInnen nicht bei jedem längeren Stirnrunzeln einen Tipp zu geben. Nur so sind die Testergebnisse verwert- und vergleichbar.

Nach jedem Kapitel oder längerem Abschnitt baten wir die ProbandInnen – solange das Erlebte noch frisch war – von uns vorbereitete Fragebögen auszufüllen. Hier konnte man die Testerfahrungen in verschiedenen Kategorien mithilfe einfacher Bewertungsskalen einschätzen und hatte auch Raum, mit eigenen Worten Verbesserungsvorschläge und Lob zu formulieren. Hieraus entspann sich in der Regel nochmal ein reger und aufschlussreicher Austausch in der Gruppe.

Wir haben an den zwei Testtagen mit viel Spaß bei der Sache einige Kilometer mit den TesterInnen durch die Museen und über das Kulturforum zurückgelegt. Wir konnten viele Erkenntnisse mitnehmen, die dem zukünftigen Produkt zugutekommen werden. Es hat uns besonders gefreut, dass die, für den Future Walk definierte Zielgruppe junger, kunstaffiner Menschen am meisten Spaß mit der Anwendung hatte. Und auch, wenn noch etwas Arbeit vor uns liegt, freuen wir uns schon auf den Launch der fertigen App.

Beitrag von: Sandro Schwarz

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Teilprojekt: (De-)Coding Culture. Kulturelle Kompetenz im Digitalen Raum
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