Nachgenutzt – das „Display“ Starterkit bildet die Grundlage zur Web-App „Bronzen wie Tiere“

Web-App ermöglicht neue Sichtweisen
Nicht nur in der Vitrine, sondern auch auf dem eigenen Device – die Web-App ermöglicht neue Sichtweisen auf die Ausstellungsobjekte, Foto: Staatliche Museen zu Berlin / Lukas Feigelfeld, CC BY 4.0

Überblick

Information und Dokumentation

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GitHub (Bronzen wie Tiere)
 
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Verwandte Ergebnisse

Rubrik
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Nachnutzung

Für die Sonderausstellung „Bronzen wie Tiere. Heide Dobberkau und ihre Tierwelten” ist in Kooperation mit dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin eine Anwendung aus dem Display Web-Framework entstanden.

Bibliographische Angaben

Institution
Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Teilprojekt
(De-)Coding Culture. Kulturelle Kompetenz im Digitalen Raum
Autor*innen
Timo Schuhmacher
Veröffentlicht
24.08.2020
Lizenz der Publikation
CC BY 4.0
Kontakt
Timo Schuhmacher
Staatliche Museen zu Berlin
m4p0.m1@smb.spk-berlin.de

Entwicklung

Mit der Web-App „Bronzen wie Tiere“ haben die Besucher*innen die Möglichkeit, die bronzenen Ausstellungsobjekte als 3D-Modelle auf dem Smartphone zu erkunden.

Analog zur Ausstellung lädt die Anwendung Besucher*innen dazu ein, Heide Dobberkaus Kleinplastiken und Tiermedaillen in einen Dialog mit den Tierdarstellungen antiker Münzen zu bringen.

Nachnutzung durch Kultureinrichtungen

Kultureinrichtungen präsentieren ihre Objekte und deren Kontexte unter den Bedingungen ihrer Ausstellungsräume. Doch oft existieren weitaus mehr Informationen zu den verschiedenen Objekten als Präsentationsfläche vorhanden ist. Museen und andere Kultureinrichtungen sind daher zunehmend daran interessiert, die erweiterten Möglichkeiten des digitalen Raums zu nutzen und ihren Besucher*innen relevante Inhalte mithilfe digitaler Anwendungen näherzubringen.  Gerade bei kleineren Ausstellungsobjekten wie beispielsweise Münzen, Medaillen oder Kleinplastiken kann das Bedürfnis entstehen, die Objekte in der Hand zu wenden, von allen Seiten zu betrachten und unter die Lupe nehmen zu können, da bestimmte Perspektiven und Details in der Vitrine verloren gehen können.

Drehen und Wenden mit den eigenen Händen
Drehen und Wenden mit den eigenen Händen, Animation: Staatliche Museen zu Berlin, CC BY 4.0

Ziele der Anwendung

Mithilfe der Web-App ist es möglich, die verschiedenen Objekte zu drehen und wenden und bis auf kleine Details zu vergrößern. So werden bislang verdeckte Ansichten auf die Objekte möglich. Die Interaktion mit dem digitalen Objekt schafft neue Perspektiven. Das Ziel der Anwendung ist, Besucher*innen zu einer eigenständigen und individuellen Auseinandersetzung mit den ausgestellten Objekten anzuregen.

Das „Display Starterkit“ ermöglicht Museen und Kultureinrichtungen, eigenständig Webseiten zu ihren 3D-Digitalisaten zu erstellen. Ziel des „Display“ Web-Frameworks ist, als Baukasten für eine Nachnutzung und Modifizierung bereitzustehen.

Das zugrundeliegende Web-Framework ist unter einer GPL veröffentlicht und damit frei verfügbar.

Technische Voraussetzung für die Umsetzung

Um mit „Display“ eine funktionsfähige Webseite zu erstellen, ist eine technische Infrastruktur für die Webentwicklungsumgebung notwendig. Erforderlich sind:

  • 3D-Objekte
  • Webspace
  • Domain  
  • Framework Display
  • Code-Editor
  • WebentwicklerIn

Inhaltliche Voraussetzungen

Um das 3D-Modell lassen sich an beliebig vielen Stellen Infopunkte anbringen. An diesen Infopunkten wiederum können weitere Texte und Bilder der Webseite mit dem 3D-Modell des Objekts verknüpft werden. Mehrere Infopunkte lassen sich zu einem Thema gruppieren und bilden unter einer gemeinsamen Überschrift einen Erzählstrang. Auf diese Weise können die Infopunkte genutzt werden, um Objektzusammenhänge zu illustrieren. Hieraus entstehen unterschiedliche Vertiefungsebenen – Überschrift und Kurzinfo, vertiefender ausführlicher Text sowie der Gesamtzusammenhang eines Erzählstrangs.

Infopunkte und Zusammenhänge
Infopunkte und Zusammenhänge am 3D-Objekt, Screenshoot: Staatliche Museen zu Berlin, CC BY 4.0

Die Infopunkte werden in einem Zusammenspiel aus kuratorischer und Vermittlungsarbeit konzipiert. Besonders wertvoll sind dabei Inhalte, die die Besucher*innen zur eigenständigen Auseinandersetzung mit den Museumsobjekten ermutigen. Die Infopunkte können informativ-erklärend eingesetzt werden. Andere können Fragen aufwerfen, um die Besucher*innen dazu anzuregen, die präsentierten Objekte zu hinterfragen.

mehrdeutiger Blick der Eule
Der mehrdeutige Blick der Eule ist eine Anregung das Motiv der Medaille zu hinterfragen, Screenshoot: Staatliche Museen zu Berlin, CC BY 4.0

Eigenständiges Entdecken der Ausstellungsobjekte

Das Erkunden des 3D-Modells folgt keiner vorgegebenen Struktur. Die Besucher*innen können an einer beliebigen Stelle des Objektes beginnen der Erzählung zu folgen und sich so von Infopunkt zu Infopunkt bewegen. Durch die nicht-lineare Erzählweise muss jeder Absatz für sich allein stehen können und jeder Verweis ausformuliert werden, auch wenn sich dadurch textliche Wiederholungen ergeben.

Mit der Web-App „Bronzen wie Tiere“, die begleitend zur gleichnamigen Sonderausstellung des Münzkabinetts­ – Staatliche Museen zu Berlin erschienen ist, konnte das Web-Framework „Display“ somit erfolgreich nachgenutzt werden.

Allein im Museum | Austellung „Bronzen wie Tiere. Heide Dobberkau und ihre Tierwelten“, Video: museum4punkt0, CC BY SA 4.0

In der Nachnutzung wurden die drei folgenden Aspekte besonders deutlich:

  • Erstens: Der Aufwand an Ressourcen zum Erstellen einer eigenständigen Webanwendung konnte durch die Nutzung der vorhandenen Vorlage deutlich reduziert werden. So sind etwa 3D-Digitalisate, bildliche und textliche Inhalte sowie Anpassungen im Code ohne externe Beauftragung erstellt worden.
  • Zweitens fließen Erfahrungen aus der Weiterentwicklung gleichermaßen in die Weiterentwicklung des Frameworks „Display“ ein, sodass sich mit jeder Anwendung auch das Framework weiterentwickelt.
  • Drittens wurde deutlich, dass ganz unterschiedliche Formen von Ausstellungsobjekten in der Anwendung gezeigt werden können und sie jeweils eigene Formen der Interaktion ermöglichen. Bei „Bronzen wie Tiere“ können Münzen, Medaillen und Kleinplastiken virtuell in die Hand genommen werden. Damit können Betrachter*innen Techniken der Herstellung von Objekten, ihre Materialität sowie ihre Symboliken eigenständig nach eigenem Interesse erkunden.

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